Shakedown Google

ShakedownJetzt ist Google dran…
EU verklagt Google (tagesanzeiger.ch)

Die Brüsseler Kartellwächter schicken ihre Beschwerdepunkte an den US-Internetriesen. Sie werfen dem Unternehmen missbräuchliches Ausnutzen einer marktbeherrschenden Stellung bei allgemeinen Onlinesuchdiensten vor. Google habe seinem eigenen Preisvergleichsdienst Google Shopping einen unfairen Vorteil verschafft, erklärte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Mittwoch. Dies sei zum Schaden der Konsumenten, die bei ihrer Suche nicht notwendigerweise die relevantesten Ergebnisse zu sehen bekämen, heisst es in der Kommissionsmitteilung.
Das Verhalten verstosse nach vorläufigen Untersuchungsergebnissen gegen EU-Kartellrecht, da es den Wettbewerb behindere und den Konsumenten schade. Am Ende der seit 2010 laufenden Untersuchung könnte eine Strafe von rund sechs Milliarden Euro für Google stehen.

Kurzkommentar
Google hat sich enorme Marktanteile erarbeitet, das ist klar. Trotzdem sind die Suchdienste von Google weit davon entfernt, einen stabilen monopolistischen Bottleneck darzustellen. Jeder Anfänger-Internetnutzer ist in der Lage, auf alternative Suchmaschinen zurückzugreifen. Die Konkurrenten von Google sind nicht „kleine Fische“, sondern höchst potente Unternehmen wie z.B. Microsoft mit ihrer Suchmaschine „Bing“ und viele weitere. Jede angeblich wettbewerbsrechtlich motivierte Intervention wird in einen Regulierungsfehler erster Ordnung ausarten, dem Wettbewerb nicht nützen, sondern schaden und letztlich auch den Konsumenten schaden. Genau so war es ja auch mit den Interventionen zur Entkoppelung des Internet Explorers von Windows, die bestenfalls eine unnötige Belästigung der Benützer darstellen, wie nachträgliche Evaluationen gezeigt haben.

Aber das weiss sowieso jeder und jede. Um was geht es denn? Um Shakedown. Um die Erpressung Googles zur Alimentierung der leeren EU-Kassen. Google wird früher oder später in einen Vergleich einlenken. Warum auch nicht? Die Kosten werden letztlich in der einen oder anderen Form auf die Kunden zurückfallen.

Und Facebook?
Wetten, dass früher oder später auch Verfahren gegen Facebook geführt werden?

Kommentar in der NZZ von Christoph G. Schmutz:
Paternalistische EU-Behörden – die EU verbeisst sich unnötigerweise in den Fall Google. Von Christoph G. Schmutz

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