Ist die Wurst in der Slowakei tatsächlich schlechter als in Deutschland? In vielen osteuropäischen Ländern kocht gerade die Wut hoch. Mehrere Lebensmitteltests dort haben ergeben, dass zahlreiche Produkte internationaler Hersteller unterschiedliche Rezepturen aufweisen. Das berichtet die „Süddeutsche Zeitung“.
In der Slowakei untersuchte das Landwirtschaftsministerum 22 internationale Produkte. Ergebnis: Es gibt tatsächlich gewaltige Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern. Wurst enthielt demnach weniger Fleisch, dafür mehr Fett und Flüssigkeit als das Produkt derselben Marke, das für den westeuropäischen Markt bestimmt ist. In Ungarn fanden Prüfer heraus, dass Waffeln in Österreich bedeutend knuspriger sind und Nutella viel cremiger ist als im eigenen Land. In Prag ergab eine Studie, dass Pepsi in Tschechien mit Sirup gesüßt wird statt mit Zucker wie in Deutschland. Tschechische Sprite enthält das billigere Süßungsmittel Aspartam. In tschechischen Fischstäbchen von Iglo ist sieben Prozent weniger Fisch drin.
Aus „Stern“, Bekommen Osteuropäer Nutella, Cola und Co. nur als Billig-Variante?
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Das vermeintliche Problem ist ebenso Ergebnis des internationalen Preis- und Leistungswettbewerbs wie die schweizerische Hochpreisinsel. Trotzdem fühlen sich Politiker und Regulierungsbehörden berufen, etwas „dagegen“ zu tun. Gegen was denn – gegen Wettbewerb?
Am Schluss haben wir in Europa mittelmässige Preise, mittelmässige Qualitäten und enorme Effizienzverluste.